Heimliche Alkoholiker erkennen:   Ob der Wein zum Festtagsbraten oder das kühle Feierabendbier –
 Alkohol gehört heute für viele zum Alltag. Doch ab wann wird aus dem Genuss ein Gesundheitsrisiko?
 Und woran erkennt man, wenn der Alkohol zur Sucht wird?
 4. Achterbahn der Gefühle
 Genuss oder Sucht: Woran erkennt man heimliche Alkoholiker?
 8. Zittern, Schwitzen, rote Augen, Schlafstörungen, depressive Stimmung
Der Übergang vom Genusstrinker zum Alkoholiker ist schleichend. Oft über Jahre hinweg. Zudem hat Alkoholsucht nicht zwingend etwas mit der Menge zu tun, die konsumiert wird. Da fällt es Betroffenen und Angehörigen nicht leicht, die Warnsignale zu sehen. Dabei ist es wichtig, möglichst frühzeitig zu reagieren. Nur so kann der Sucht Einhalt geboten werden. 
  Wer alkoholkrank ist, richtet den Alltag nach seinen Trinkgewohnheiten aus, die Beschaffung/ Konsum von Alkohol steht dabei im Vordergrund jeder Planung. Alkoholiker vernachlässigen ihre Aufgaben und Interessen.
Auch Freunde und Familie rücken immer weiter in den Hintergrund.  
Diese typischen Verhaltensmuster deuten auf einen problematischen Alkoholkonsum hin: 
 1. Keine zwei Tage Pause
 2. Lustlosigkeit
Selbst geringe Mengen Alkohol können zur Abhängigkeit führen. Um das zu vermeiden, sollten mindestens zwei Tage pro Woche komplett alkoholfrei sein. Derjenige, für den das schwierig erscheint, sollte sein Trinkverhalten dringend überdenken. 
Sind körperliche Symptome auf den Alkoholkonsum zurückführen, hat die Sucht bereits schwere organische und neurologische Schäden hinterlassen. Zu den häufigsten Symptomen zählen zitternde Hände oder Augenlider, starkes Schwitzen sowie rote Augen und vergrößerte Blutgefäße im Gesicht.  
 9. Abwehrverhalten
Der Genusstrinker kann auf Alkohol verzichten. Der Alkoholiker kann das nicht. Daher reagieren viele Betroffene aggressiv oder abwehrend, wenn sie auf ihren Konsum angesprochen werden.  
 
 

Natürlich trifft nicht jede Verhaltensweise auf jeden Alkoholiker zu. Auch sind die Anzeichen nicht immer eindeutig, so können mangelnder Appetit oder Unzuverlässigkeit auch auf andere gesundheitliche Probleme hindeuten.
Aber wiederholt erfolglose Versuche, weniger oder gar nichts mehr zu trinken, sind ein weiterer klarer Hinweis auf Alkoholismus. Bemerkst du bei einem nahestehenden Menschen derartige Verhaltensänderungen, die im Zusammenhang mit Alkohol stehen könnten, solltest du dies unbedingt als Alarmsignal werten. 

 
*   *   *   *   *
Alkoholiker ziehen sich oft in ihre eigene Welt zurück, haben immer weniger Lust, etwas Neues zu beginnen und sie vernachlässigen zudem den eigenen Aufgabenbereich. Das belastet häufig die Beziehung, auch weil gemeinsame Erlebnisse, die nichts mit Trinken zu tun haben, kaum noch möglich sind. 
 3. Leistungsnachlass, ständige Müdigkeit
Alkohol ist ein Nervengift, kann die Gehirnfunktionen sogar dauerhaft schädigen. Bei ständigem Alkoholgenuss werden sich im Laufe der Zeit Schlaf- bzw. Magen-Darmstörungen einstellen, die Leistungsfähigkeit wird deutlich abnehmen und der allgemeine Gesundheitszustands sich verschlechtern. Auch die sexuellen Funktionen
lassen nach oder setzen ganz aus, selbst wenn das Verlangen bleibt. 
Trübsal, Reizbarkeit, übertriebene Rührseligkeit – ein ständiges Auf und Ab. Alkohol verstärkt eigene Gefühle. Langfristig stumpft das Glückszentrum des Gehirns ab, was zu Depressionen führen kann. 
Partner von Alkoholikern bemerken eine abnehmende Wertschätzung, die ihnen entgegengebracht wird. Alkoholiker können sich nur schwer in andere hineinversetzen. Anfangs retten sie sich in Floskeln oder gewohnte Muster – später neigen sie zu Respektlosigkeit, Aggressionen bis hin zu Gewalt. 
 5. Keine Wertschätzung
 6. Unzuverlässigkeit
Alkohol stört das Kurzzeitgedächtnis. Dadurch fällt es Betroffenen zunehmend schwer, Absprachen im Blick zu behalten. Schnell wirken sie überfordert oder versuchen, ihre Schusseligkeit zu überspielen.
 7. Appetitlosigkeit, einseitige Ernährung
Alkoholkranke haben oft nur noch wenig Appetit oder sie ernähren sich sehr einseitig: vor allem von Fleisch und Wurst, viel Salzigem oder Süßem. 
Falscher Mythos: Kleine Mengen Alkohol sind gesund  
Immer wieder wird von Studien berichtet, denen zufolge kleine Mengen Alkohol positive Effekte auf die Gesundheit haben sollen. Leider haben diese Studien einen Haken: Sie betrachten lediglich die Auswirkung, die der Alkohol auf ein einzelnes Organ hat. Auf den Organismus insgesamt bezogen, so sind sich die Mediziner inzwischen einig, ist Alkoholkonsum bereits in geringen Dosen schädlich. Wer also für seine Herzgesundheit zum Rotweinglas greift, schädigt damit womöglich Leber, Hirn und andere Organe. 
Unterm Strich bleiben daher Alkoholverzicht, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung wohl das Gesündeste.
 
Alkoholismus im Alter  
Mit zunehmendem Alter verträgt der Körper immer weniger Alkohol. Zum einen benötigt die Leber mehr Zeit, um Alkohol abzubauen. Zum anderen ist der Wassergehalt der Körperzellen niedriger, wodurch die Alkohol- konzentration schneller steigt. Nicht zuletzt nehmen ältere Menschen oft Medikamente, die sich nicht gut mit Alkohol vertragen. Aus diesem Grund sollten Senioren ihr Trinkverhalten besonders aufmerksam beobachten und im Zweifelsfall gewohnte Verhaltensmuster ändern.  
 
 
*   *   *   *   *